BRITTA JONAS
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WAPPEN – GEMEINDESAAL WESTERNOHE, WESTERWALD, 2013

Die thematische Grundlage für diese im Gemeindesaal von Westernohe angebrachte Glasfusingarbeit ist das Wappen des Ortes. Dabei bilden insbesondere die drei Tannen des oberen und der Löwe des unteren Wappenteils die Motive, die ich für den Entwurf dieser mehrschichtig und reliefartig angelegten Wandarbeit herangezogen habe. Insgesamt besteht sie aus sechs Teilen, die in unterschiedlichem Abstand zur Wand angebracht sind. In der Mitte der Wandfläche sind auf einer transparenten Trägerplatte fünf Tannen aus dunkelblauem Glas befestigt; ebenfalls auf die Platte aufgebracht ist das Wappentier, das vor den Bäumen auf einem Steg zu spazieren scheint. Steg und Löwe sind aus grau-beigem Buntglas ausgeschnitten. Vor dem Löwen ist eine halbrunde, transparent dunkelblaue Glasplatte angebracht, die Wasser darstellt. Hier sieht man eine Hinterglasmalerei durchscheinen, die die Spiegelung des Löwen andeutet. Über diesem Figurenensemble ist eine runde Scheibe angebracht, die sowohl Mond als auch Sonne symbolisieren kann. Schließlich sind auf dem linken Teil der Wandfläche noch drei Tannen aus dunkelblauem Glas befestigt.

Entwurfszeichnung mit Größenverhältnissen von Wand und Glasarbeit

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wappen von Westernohe und Glasmuster in den Farben der Westerwälder Keramik

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PROJEKT „AIDA BLUE“ - WELLNESSBEREICH, 2010

Entwurf und Anbringung von zwei Wandarbeiten: „Steg“ und „Geisha“. Bei der Arbeit „Steg“ sind aus MDF ausgeschnittene und mit Holzlasur bearbeitete Motivteile direkt auf die Wand aufgeklebt. Das Motiv sind drei Geishas, die von einem Steg aus Wasser aus einem See schöpfen. Die gestaltete Wand bildet den Hintergrund für eine in Rottönen gehaltene Polsterlandschaft in der Ruhezone des Wellnessbereichs auf dem Kreuzfahrtschiff Aida Blue.

„Geisha“ ist eine Glasarbeit in einer Nische an der Stirnwand eines langen, mit hellem und dunklem Holz verkleideten Ganges. Die Glasarbeit besteht aus zwei Ebenen. Die hintere Ebene ist eine klare Sicherheitsglasscheibe, welche die gesamte Wandfläche abdeckt. Auf dieser sind verschieden geformte, farbige Gläser aufgeschmolzen, aus denen sich die Gestalt einer Geisha auf hohen Stelzenschuhen ergibt. Davor befindet sich im Abstand von ca. 6 cm eine blaue Glasfläche, die Wasser darstellen soll. Sie deckt nur ein Drittel der Wandfläche ab, so ergibt sich für das gesamte Motiv ein Eindruck von Raum.
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WETTBEWERB – KUNST IM ÖFFENTLICHEN RAUM IM STADTTEIL DRESDEN-GORBITZ, 2013
DAS VERSUNKENE TOR AM AMALIE-DIETRICH-PLATZ

Der Wunsch der Bewohner von Gorbitz nach einem "Stadttor" wie auch meine eigenen Beobachtungen brachten mich auf die Idee, mein Augenmerk auf die Schaffung und Gestaltung von markanten Torsituationen zu lenken, die einerseits Ein-, Aus- und Übergänge kennzeichnen und andererseits, wie bei einem Musikstück, für den Stadtteil Auftakte markieren und einen Rhythmus vorgeben.
Das "Versunkene Tor" sollte, folgendermaßen gestaltet, eine fiktive stadtgeschichtliche Einbettung ergeben: Das Tor, das zu einem früheren Zeitpunkt vollends sichtbar war, ist durch den Fortgang der Zeit gleichsam verschüttet worden. Nur noch das obere Drittel ist zu sehen, erkennbar ist auch die Deformierung dieser Fragmente aus einer früheren Epoche (verschobene Bauteile). Die beiden mit dem Tor versunkenen Wachtposten verorten das Tor in der Zeit der DDR, die die Struktur des Viertels hervorgebracht hat und dieses, im Positiven wie im Negativen, bis heute prägt.

 

Der Bogen, der im Vordergrund steht, ist so angebracht, dass ein Erwachsener sich leicht dazustellen und, spielerisch sozusagen, auf die Zielscheibe oberhalb der Unterführung schießen kann. Den Sockel bildet ein dreidimensionaler Hohlkörper, der auf einer im Boden verankerten Unterkonstruktion steckt. Die Zielscheibe wird mit Hilfe von Schablonen und Farbspray auf den Eingang der Unterführung aufgebracht.

 

 

 

 

Alle Teile der Torkonstruktion werden mittels Laser aus Cortenstahlplatten verschiedener Stärke geschnitten und wie beim historischen Kulissenbau hintereinander angeordnet, so dass eine räumliche Staffelung entsteht. Die Torblätter sind doppelwandig aus dünnem (3-4 mm) Plattenmaterial
gefertigt. Der Helm und ein Teil des Gesichtes der Torwache werden aus drei zugeschnittenen Platten zusammengesetzt, so dass sich eine Art Relief ergibt.

Als eine Grundidee bei der ursprünglichen Planung von Gorbitz in den 1970er Jahren galt, dass Stadtplaner, Architekten und Künstler Hand in Hand arbeiten würden, wassie zum großen Teil wohl auch taten. Dabei wurde als eine Art Leitmotiv ein Material bestimmt, dass die Verbindung zwischen Architektur und Kunst schaffen sollte: die Tonkachel in braunen, roten und ockerfarbenen Nuancen. Sie wurde sowohl künstlerisch gestaltet als auch plein als Fassadengliederung verbaut.

 

Auch wenn die Kachelstrukturen im Stadtbild von Gorbitz immer seltener werden und den Sanierungsarbeiten an den Wohnblocks zum Opfer fallen, sind sie doch am Amalie-Dietrich-Platz und in dessen unmittelbarem Umfeld noch präsent. Ich habe daher Cortenstahl bzw. rostiges Eisen als Material für meinen Entwurf gewählt, weil mit diesem Werkstoff einerseits eine Referenz zu der von Beginn an angewandten farblichen Gestaltung durch die Tonkachel gegeben ist und er eine ähnliche farbliche Atmosphäre erzeugt, er aber andererseits als verhältnismäßig raues Material den vielen sanierten, glatten Oberflächen kontrastiv gegenübersteht. Außerdem ist Cortenstahl für den Außenbereich sehr tauglich und bedarf keiner weiteren Nachpflege.

 

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KUNST IM ÖFFENTLICHEN RAUM 2012 – KÜNSTLERISCHE EINGRIFFE IN DEN DRESDNER STADTRAUM

Bei diesem Wettbewerb, der vom Amt für Kultur und Denkmalschutz Dresden ausgelobt wurde, ging es darum, den Künstler selbst einen Ort für eine gestalterische Intervention wählen zu lassen. Ich entschied mich für zwei Orte in der Dresdner Neustadt:
ORT 1: BAHNDAMM AM DAMMWEG – RAUBVÖGEL
(Idee in Zusammenarbeit mit Katrin Jonas)
Am oberen Rand der Mauer des Bahndamms, die sich den gesamten Dammweg entlang zieht, befinden sich sockelartige Vorsprünge. Auf zwei zwei dieser Vorsprünge soll jeweils eine Raubvogelskulptur auf einer Sitzstange angebracht werden. Die Vogelskulpturen werden jeweils aus drei Teilen lasergeschnittenem Edelstahlblechs zusammengesetzt. Den oberen Teil bildet ein in U-Form gebogenes Blech, das von beiden Seiten die Silhouette des Vogels mit seinen Flügeln, dem Rumpf und dem Kopf zeigt. Ein zweites U-förmiges Blech wird von unten an das obere angeschweißt; es bildet die Beine, die Klauen und den Schwanz des Vogels. Das dritte Bauteil hat die Form einer Kappe, die Falkner ihren Raubvögeln überstreifen, solange diese nicht fliegen. Es umschließt die beiden Rumpfsilhouetten des Vogels wie eine Klammer und hält so die beiden Seiten des U-förmig gebogenen Blechs stabil und im gleichen Abstand zueinander. Die zugehörige Sitzstange ist dreidimensional; sie wird aus zwei Stangen Stahlrohr, die T- förmig verschweißt sind, gefertigt.

 

Durch die spezifische Bauart sind beide Tierskulpturen, sieht man sie jeweils seitlich, in ihrer gesamten Silhouette präsent. Zudem erhalten sie durch das auf beiden Seiten unterschiedlich gebogene Blech eine plastische Anmutung. Betrachtet man sie allerdings von vorn, verschwinden sie fast, da in dieser Ansicht nur die Blechkanten zusehen sind. Die beiden Vögel sind schwarzblau, die Falknerkappe ist schwarzbraun gehalten, die Sitzstange wird in der Farbe des Stahls belassen. Die Haltungen der beiden Raubvögel unterscheiden sich voneinander: einer sitzt in ruhender, fast statischer Positur, der andere befindet sich gerade in der Bewegung des Auffliegens. Die Spannbreite des startenden Vogels beträgt im gebogenen Zustand etwa 120 cm.
Die leitende Idee der Arbeit war es, die Mauer weniger hermetisch erscheinen zu lassen. Deshalb sollte die Bewegungsrichtung der Vögel quer zum linearen Verlauf von Mauer und Straße angelegt werden. Dabei kann man die beiden Skulpturen einerseits als die ‚stills' einer Bewegungsstudie im Sinne von Edward Muybridge sehen. In einer anderen Lesart handelt es sich um die allegorischen Abbilder zweier verschiedener ‚Haltungen'.
ORT 2: LÖSSNITZSTRASSE – WEISSE TAUBEN
Bei den zwei neueren Überführungen der Lößnitzstraße aus Beton ergibt sich durch die Konstruktion zwischen Wand und Decke ein Zwischenraum. Dort sollten aus Metallblech gefertigte weiße Tauben platziert werden. Vorgesehen war, die Tauben, wie auch die Raubvögel bei meinem Entwurf für den Dammweg, aus Metallblech zu fertigen, und zwar aus zwei Teilen, die miteinander verschweißt werden.

 

An dem Wandstück, das sich unterhalb des Spalts anschließt, sollten senkrechte Lackstreifen in der Anmutung heruntergelaufener Farbe angeordnet werden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Schnittmuster für die weißen Tauben

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ENTWURF EINER FASSADENGESTALTUNG FÜR DIE REKONSTRUKTION EINES HISTORISCHEN HAUSES IN DER BRAUBACHSTRASSE IN FRANKFURT AM MAIN

Hinsichtlich der Bebauung der Braubachstr. 29 galt die Vorgabe, dass der Neubau einer "Rekonstruktion" des Gebäudes von vor 1935 sehr nahe kommen sollte, wenn auch mit einigen Anpassungen an die heutige Zeit und ihre Anforderungen und Bedürfnisse. Dementsprechend ist meine Idee, mit den ursprünglichen Ornamentformen zu arbeiten, diese aber zu verfremden. Dabei greife ich drei Aspekte auf: den der "vergangenen Zeit", den der "Unschärfe der Erinnerung" und den des "Verpixelns", also der seit dem Computerzeitalter existierenden Form einer Unschärfe bei Bildern. Damit sollte das Ornament einer zeitgemäßen Wahrnehmung zugänglich gemacht werden: Es birgt Erinnerung an das Vergangene, ist aber als zeitgenössische, eigenständige Formensprache lesbar.
Aufgrund einer noch existierenden Fotografie der Braubachstraße ist es möglich, sämtliche Bildfelder des
betreffenden Gebäudes und ihre Gestaltung zu erahnen. Bei der Bild- und Formfindung stellte ich in einem ersten Schritt eine Handzeichnung der Ornamente und der Schrift her. Diese Handzeichnung wurde am Computer in grobe Bildpunkte – quadratische Pixel – eingeteilt. Danach wurde das Pixelbild durch eine unterschiedliche Erhöhung der Pixel zu einem Relief geformt. Der Grad der Verpixelung wurde dabei so eingestellt, dass ein "Erahnen" früherer Strukturen möglich bleibt.

 

Diese Handzeichnung wurde am Computer in grobe Bildpunkte – quadratische Pixel – eingeteilt. Danach wurde das Pixelbild durch eine unterschiedliche Erhöhung der Pixel zu einem Relief geformt. Der Grad der Verpixelung wurde dabei so eingestellt, dass ein "Erahnen" früherer Strukturen möglich bleibt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bei meiner Recherche nach geeigneten Bildern und Techniken für die Visualisierung meiner Idee ließ ich mich von alten Grabplatten inspirieren, die in Kirchen im Boden eingelassen und über die schon viele Generationen von Kirchenbesuchern hinweggelaufen sind. Sie haben die eigenartige Form von Unschärfe und Verfremdung, die mir vorschwebt.

Bei der historischen Fassade in der Braubachstraße wurden alle Bauteile im Betongussverfahren hergestellt. Auch die von mir geplante Reliefarbeit soll in dieser Technik realisiert werden. Alle Bild- und Schriftfelder sowie das Kreisornament unter den Fenstern soll, neben den zwei Relieffeldern im Giebel, in die Gestaltung einbezogen und teils vollständig, teils partiell verpixelt dargestellt werden.
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